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Neue Medien

Gudrun Ensslin eine Indianersquaw aus braunem Plastik und Andreas Baader ein Ritter in schwarzglänzender Rüstung? Die Welt des kindlichen Erzählers dieses mitreißenden Romans, der den Kosmos der alten BRD wiederauferstehen lässt, ist nicht minder real als die politischen Ereignisse, die jene Jahre in Atem halten und auf die sich der 13-Jährige seinen ganz eigenen Reim macht. Frank Witzel ist es in dieser groß angelegten fantastischen literarischen Rekonstruktion des westlichen Teils Deutschlands gelungen, ein Spiegelkabinett der Geschichte im Kopf eines Heranwachsenden zu errichten. Erinnerungen an das Nachkriegsdeutschland, Ahnungen vom Deutschen Herbst und Betrachtungen der aktuellen Gegenwart entrücken ihn dabei immer weiter seiner Umwelt. Das dichte Erzählgewebe ist eine explosive Mischung aus Geschichten und Geschichte, Welterklärung, Reflexion und Fantasie: ein detailbesessenes Kaleidoskop aus Stimmungen einer Welt, die ebenso wie die DDR 1989 Geschichte wurde.

Der Wind und das Wasser, das sind die großen Leidenschaften in Allys Leben, die sei zu ihrem Beruf gemacht hat: Sie ist Seglerin und hat bei manch riskanter Regatta auf den Meeren der Welt ihren Mut unter Beweis gestellt. Eines Tages aber stirbt völlig überraschend ihr geliebter Vater Pa Salt, und Ally reist zu dem Familiensitz am Genfer See. Wie auch ihre fünf Schwestern wurde sie als kleines Mädchen von Pa Salt adoptiert und kennt ihre wahren Wurzeln nicht. Ihr Vater hinterlässt ihr aber einen rätselhaften Hinweis auf ihre Vorgeschichte – die Biographie eines norwegischen Komponisten aus dem 19. Jahrhundert, in dessen Leben die junge Sängerin Anna Landvik eine schicksalhafte Rolle spielte. Allys Neugier ist geweckt, und sie begibt sich auf Spurensuche in das raue Land im Norden. Sofort ist sie zutiefst fasziniert von der wilden Schönheit der Landschaft, aber auch von der betörenden Welt der Musik, die sich ihr dort eröffnet. Und als sie schließlich dem Violonisten Thom begegnet, der ihr auf unerklärliche Weise vertraut ist, fängt sie an zu ahnen, dass ihre jugendliche Liebe zur Musik kein Zufall war ...

New York, 1890. Für Josephine Montfort, die aus einer wohlhabenden Handelsfamilie stammt, scheint das Leben vorgezeichnet: nach der Schule eine arrangierte Ehe, Kinder und ein häusliches Leben. Aber Josephine hat andere Pläne. Sie möchte als Journalistin auf das Leben der weniger Privilegierten aufmerksam machen. Doch eine Familientragödie reißt sie aus ihren Träumen - ihr Vater stirbt zu Hause durch seine eigene Waffe. Josephine glaubt nicht an einen Selbstmord und begibt sich gemeinsam mit dem Journalisten Eddie Gallagher auf Spurensuche, die sie in die gefährlichsten New Yorker Viertel führt.

 
Es ist März, in London steht der Frühling vor der Tür – und Liv Silber vor drei Problemen. Erstens: Sie hat Henry angelogen. Zweitens: Die Sache mit den Träumen wird immer gefährlicher. Arthur hat Geheimnisse der Traumwelt ergründet, durch die er unfassbares Unheil anrichten kann. Er muss unbedingt aufgehalten werden. Drittens: Livs Mutter Ann und Graysons Vater Ernest wollen im Juni heiraten. Und das böse Bocker, die Großmutter von Grayson, hat für die Hochzeit ihres Sohnes große Pläne, allerdings ganz andere als die Braut. Liv hat wirklich alle Hände voll zu tun, um die drohenden Katastrophen abzuwenden …
 

Ein aufstrebender Fernsehstar wird ermordet, regelrecht hingerichtet mit einem Bolzenschussgerät im Klassenzimmer einer Stockholmer Schule. An seinen Rücken ist ein Fragebogen geheftet, darunter die Note "mangelhaft". Kommissar TorkelHöglund und sein Team durchforsten das Umfeld des Mannes auf der Suche nach Spuren. Kriminalpsychologe Sebastian Bergman findet einen Chat, in dem jemand über die fehlende Bildung berühmter Persönlichkeiten spottet. Die Erfolg haben,ohne ihn zu verdienen. Sebastian fordert den anonymen Verfasser heraus. Ein Fehler. Denn plötzlich steht auch Sebastian auf dem Prüfstand, und es liegt an ihm, ob das nächste Opfer überlebt.

 
Schon als Kind beschloss Helen Macdonald, Falknerin zu werden. Sie eignete sich das Fachvokabular an und las die Klassiker der Falknerei-Literatur. Ihr Vater unterstützte sie in dieser ungewöhnlichen Leidenschaft, er lehrte sie Geduld und Selbstvertrauen und blieb eine wichtige Bezugsperson in ihrem Leben. Als ihr Vater stirbt, setzt sich ein Gedanke in Helens Kopf fest: Sie muss ihren eigenen Habicht abrichten. Sie ersteht ein Habichtweibchen, das sie auf den Namen Mabel tauft, und begibt sich auf die abenteuerliche Reise, das wildeste aller wilden Tiere zu zähmen.
 
Der Popcorn-Effekt: Bei einem Maiskorn entscheiden ab einem gewissen Punkt Stärke, Energie und Druck, ob es zu einem Popcorn explodiert. Welche Voraussetzungen müssen beim Menschen gegeben sein, dass sich Erfolg einstellt? Am Anfang des Erfolges steht ein Traum oder eine Idee. Wann explodieren beim Menschen Können und Talent? Und welche Rolle spielen Kindheit, Bildung, Glück? Claudia Reiterer fragt in Ihrem Buch Menschen, die die oberste Sprosse der Karriereleiter erreicht haben, nach ihren persönlichen Erfolgsformeln. Gibt es sie überhaupt? Persönlichkeiten aus Theater, Film, Musik, Sport, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik geben Einblick in ihren Erfolgsweg. Marcel Hirscher lernte am meisten, als er verletzt auf der Couch Skirennen am Bildschirm sah. Gerlinde Kaltenbrunner dreht mithilfe des "Adlerblicks" kurz vor dem Ziel eines 8000er-Gipfels um. Starkoch Alfons Schuhbeck startet, ohne ein Wort Französisch zu können, seine Karriere in Paris. Was an der Wirtschaftsspitze zählt, wissen Topmanager Gerhard Zeiler, Elisabeth Gürtler, Tatjana Oppitz, Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner. Und wann braucht man eine Pause vom Erfolg? Opernstar Angelika Kirchschlager und Udo Jürgens Manager Freddy Burger regen zum Nachdenken an.
 

Sechzig Jahre. So alt wird doch kein Krokodil. Und kein Schwein. Ich habe gelesen, Elefanten können siebzig werden, Grönlandwale noch älter. Und diese bunten Papageien werden sogar neunzig. Aber mit denen brauche ich mich wohl nicht mehr zu vergleichen ...
Ich habe gerade erst meinen runden Geburtstag gefeiert. Die Töchter sind aus dem Haus, nur unser Jüngster macht keine Anstalten, auszuziehen. Und Horst ist Lehrer, vielmehr: er war es, seit kurzem ist er in Pension. Er möchte, dass ich aufhöre zu arbeiten - dabei habe ich doch noch so viel vor!
Wir sollten endlich mal wieder etwas gemeinsam unternehmen. Wir könnten zusammen einen Tangokurs belegen - obwohl Horst ja lieber Fußball spielt. Stattdessen verbringt er seine Zeit über geographischer Fachliteratur. Im Schlafanzug! So geht das nicht weiter. Nicht nur er hat sich diesen Lebensabschnitt anders vorgestellt ...
 

»Sprache ist Ausdruck von Seele und Geist. Und wenn Sprache fehlt?« Jeder von uns kennt das: Man hat einen Gedanken, ein Gefühl, eine Befürchtung, man will sich mitteilen – und bringt kein Wort heraus. Aus Angst vor der Reaktion des Gegenübers, aus Scham oder weil man seinen Gesprächspartner nicht verletzen möchte. Wie groß der Schaden ist, den diese Sprachlosigkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen mitunter anrichtet, wird häufig erst zu spät erkannt. Von außen können wir nur schwer beurteilen, warum unser Gegenüber ein Geheimnis vielleicht über Jahre hinweg mit sich trägt und nicht den Mut findet, offen zu sprechen. Mit Beispielen aus seiner langjährigen Erfahrung als Therapeut zeigt der Schüler Viktor Frankls, warum man vielleicht gerade dann, wenn die Worte fehlen, etwas sagen sollte.
 

Für Irina ist der neue Job ein Glücksfall. Die junge Frau soll für die Millionärin Alma Belasco als Assistentin arbeiten. Mit einem Schlag ist sie nicht nur ihre Geldsorgen los, sondern gewinnt auch eine Freundin, wie sie noch keine hatte: extravagant, überbordend, mitreißend und an die achtzig. Doch bald spürt sie, dass Alma verwundet ist. Eine Wunde, die nur vergessen scheint, wenn eines der edlen Kuverts im Postfach liegt. Aber wer schreibt Woche um Woche diese Liebesbriefe? Und von wem stammen all die Blumen? Auch um sich von den eigenen Lebenssorgen abzulenken, folgt Irina den Spuren, und es beginnt eine abenteuerliche Reise bis weit in die Vergangenheit.

 

Olav lebt das einsame Leben eines Killers. Als Killer ist es eben nicht unbedingt leicht, anderen Menschen nahe zu kommen. Doch jetzt hat Olav die Frau seiner Träume getroffen. Zwei Probleme stellen sich. Sie ist die Frau seines Chefs. Und Olav wurde gerade beauftragt, sie zu töten

 

Wenige Jahre, bevor in Deutschland und Frankreich Millionen junger Menschen demonstrierten und gegen die enge Welt ihrer Eltern rebellierten, waren die Straßen Indonesiens rot von Blut. Im Jahre 1965 hatte sich der junge General Suharto an die Macht geputscht, seitdem war das Land geteilt in Freund und Feind der neuen Herrschenden, verfolgt wurden alle, die im Verdacht standen, Kommunisten zu sein. Misstrauen und Angst spalteten Dorfgemeinschaften und Familien, viele verloren in gewaltsamen Unruhen ihr Leben, Tausende wurden ohne Prozess in Strafkolonien auf entlegenen Inseln verschleppt. Jahrzehnte später, lange nach Suhartos Sturz im Jahre 1998, sucht eine Frau auf der Gefangeneninsel Buru nach den Spuren des Mannes, den sie in jenen Tagen geliebt und dann verloren hat. In den Wirren einer Straßenschlacht wurden Amba und Bhisma damals auseinandergerissen, und Amba wusste all die Jahre nichts über das Schicksal ihrer großen Liebe. Bis sie eines Tages eine anonyme Mail erhält, aus der hervorgeht, dass Bhisma damals nach Buru verschleppt wurde. Und so macht sich Amba auf, um endlich Antworten auf die Fragen zu finden, die sie schon so lange quälen. Entlang der Linien des indonesischen Nationalepos Mahabharata, jener großen Erzählung von Liebe und Krieg, entfaltet Laksmi Pamuntjak das Panorama einer jungen Nation und ihres bewegten 20. Jahrhunderts zwischen Kolonialzeit und Unabhängigkeit, Diktatur und Demokratie.

 
Eines Abends erfährt sie, als sie, statt zu schreiben, nach ihrer ersten Liebe googelt, dass er sich aus dem achten Stock gestürzt hat. Vor fast fünf Jahren schon. Sie ist schockiert, ebenso sehr über seinen Selbstmord wie über die Tatsache, dass sie ihn gar nicht vermisst hat. Nun hat sie ihn am Hals, stärker als zu Lebzeiten. Was ist das, die Liebe? Wieso kann sie kommen und gehen? Wohin geht sie, wenn sie geht? Und was ist eigentlich mit der aktuellen Liebe los? Der sitzt in seinem Zimmer und checkt Mails oder sieht fern. Die Protagonistin in Monique Schwitters neuem Roman beginnt nun eine Liebesrecherche: Sie handelt ihre Liebesbiographie an zwölf Männern ab, die weit mehr als die Namen gemein haben mit den Aposteln, den Gesandten des Glaubens und der Liebe. Es sind beinahe mythische Umrisse von Männern, die sie schreibend mit Liebe, Leben und Geschichte füllt. Und je länger sie schreibt, desto stärker schiebt sich die Rahmengeschichte, ihre aktuelle Liebessituation, ins Zentrum, bis sie die Handlung übernimmt. "Eins im Andern" ist ein außergewöhnliches Buch: ein Wagnis, ein trickreiches, konsequentes Spiel mit Leben und Fiktion. Seine mitreißend lebendige Sprache verleiht ihm, bei aller Intensität, eine fast heitere Leichtigkeit.
 
Entdeckungsreise zu einer Welt, die zum Schweigen verurteilt, aber mitten unter uns ist Wie erträgt man das Vergehen der Zeit, wenn man zur Untätigkeit gezwungen ist? Wie geht man um mit dem Verlust derer, die man geliebt hat? Wer trägt das Erbe weiter? Richard, emeritierter Professor, kommt durch die zufällige Begegnung mit den Asylsuchenden auf dem Oranienplatz auf die Idee, die Antworten auf seine Fragen dort zu suchen, wo sonst niemand sie sucht: bei jenen jungen Flüchtlingen aus Afrika, die in Berlin gestrandet und seit Jahren zum Warten verurteilt sind. Und plötzlich schaut diese Welt ihn an, den Bewohner des alten Europas, und weiß womöglich besser als er selbst, wer er eigentlich ist. Jenny Erpenbeck erzählt auf ihre unnachahmliche Weise eine Geschichte vom Wegsehen und Hinsehen, von Tod und Krieg, vom ewigen Warten und von all dem, was unter der Oberfläche verborgen liegt.
 
Sie versprachen sich die Ewigkeit – doch das Schicksal lässt nicht mit sich handeln … Es ist Juni 1778, und während der amerikanische Unabhängigkeitskrieg vor der entscheidenden Wende steht, kehrt der totgeglaubte Jamie Fraser zu seiner Familie zurück. Doch nichts ist mehr so, wie es war. Sein unehelicher Sohn, der neunte Graf von Ellesmere, findet die Wahrheit über seine Abstammung heraus und ist entsetzt über seinen Vater – einem verurteilten Rebellen und Verbrecher. Doch eines hat sich Jamie nicht einmal in seinen schlimmsten Albträumen ausgemalt: Seine Frau Claire hat seinen besten Freund geheiratet!
 

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